Unterwegs auf alten Pfaden
Auf den Spuren von Viehhändlern und Schmugglern führt der
Sautreiberweg von der Großen Kreisstadt Schwandorf bis in den Böhmerwald. Doch woher kommt der Name „Sautreiberweg“? Schon im Jahre 1354
verlieh der damalige Kaiser Karl IV. der heutigen Stadt Schönsee das
Marktrecht. Somit entwickelte sich Schönsee schon bald zu einem Zentrum für den
Vieh- und Salzhandel. Unter dem Vieh fand man hauptsächlich Schweine, die von
den heutigen grenznahen Orten der Tschechischen Republik nach Schönsee auf den
Markt getrieben wurden. Einer dieser Wege war der „Sautreiberweg“, der zwischen
dem Abschnitt Johannismühle und dem verfallenen Dorf Bügellohe noch
„Sautreibergasse“ genannt wird. Charakteristisch für diese „Sautreibergasse“
ist die Hohlwegform, die in dieser ausgeprägten Form nur noch hier zu finden
ist. Grund für das Verschwinden der Sautreiberwege war im 18. Jahrhundert das
Abflauen des Salzhandels und der damit einhergehende Bedeutungsverlust des
Marktes Schönsee als Handelszentrum. Eine kurze Renaissance erlebte die Nutzung
der Sautreiberwege während des Zweiten Weltkriegs als Schmugglerpfad für Vieh
und Tabak. Wir empfehlen die Aufteilung des Weges auf fünf Tagesetappen:Etappe
1: Schwandorf – Altendorf (Länge 23,8 km)
Die
große Kreisstadt Schwandorf bildet
den Ausgangspunkt. Die erste Etappe beginnt bei der
Bronzeskulptur mit Schweinen, führt am Waldspielplatz am Weinberg vorbei und
läuft über Waldwege ins zweitgrößte Oberpfälzer Naturschutzgebiet, das
Charlottenhofer Weihergebiet. An Charlottenhof vorbei wird Holzhaus erreicht. Nur einen Kilometer hinter
Holzhaus öffnet sich der Blick auf den Murner See. Weiter
führt der Sautreiberweg Richtung Hohenirlach über Wald- und Wiesenwege nach Wundsheim. Unterwegs passierst du Weiher, die den Stellenwert der Fischzucht im Oberpfälzer Wald
unterstreichen. Der Sautreiberweg führt weiter hinab in das
idyllische Auerbachtal. Das Etappenziel des Tages ist, nach Überquerung
der Anhöhen des Auerbacher Waldes, die Gemeinde Altendorf im Schwarzachtal.Etappe 2: Altendorf – Oberviechtach (Länge 18,4 km)Weiter geht es über Wiesen- und Forstwege
Richtung Guteneck. Der
Sautreiberweg passiert Guteneck südlich, jedoch lohnt es sich den Katzbach auf
der kleinen Holzbrücke zu überqueren und einen Abstecher zum Schloss Guteneck aus dem 14./15.
Jahrhundert zu machen. Der Weg führt von hier aus größtenteils im Wald bis
Enzelsberg und von dort aus nach Niedermurach. Bekannt ist die
Gemeinde vor allem für die Burg Haus Murach aus dem frühen 12.
Jahrhundert, die selbst dem Angriff der Hussiten standhielt. Markant ist der 20
m hohe Burgfried, der einen schönen Rundblick auf das Oberviechtacher Land
bietet. Nach ca. 4 km erreichst du die Stadt Oberviechtach, welche die Geburtsstadt des berühmten Wanderarztes Doktor Eisenbarth
ist. Etappe 3: Oberviechtach
– Lukahammer (Länge 19,4 km)Quer
durch das Oberviechtacher Land verläuft der Sautreiberweg über Hof hinab ins Murachtal. Auf dem Weg kommst du an der im Jahre 1766 erbauten Wallfahrtskirche St. Jakob vorbei. Zusammen mit dem Goldsteig geht es rund um den 736 m hohen
Wildenstein, von dem man einen beeindruckenden Blick über die Waldlandschaft hat, bis zur Ortschaft Wildstein. Ab
hier geht es über Wildeppenried und Gartenried bis zum Tagesziel dem
Gasthof Hammerschänke in Lukahammer.Etappe 4: Lukahammer
– Schönsee (Länge 9,6 km)Die vierte Etappe führt ins Schönseer Land. Von
Lukahammer über Pirkhof und Rackenthal bis Schwand verläuft der Weg hauptsächlich durch ausgedehnte Mischwälder. Von Schwand aus geht es bis zum Tagesziel in
Schönsee. Sehenswert ist der Kurpark der Stadt Schönsee, das Moorbad und das
Kulturzentrum Centrum Bavaria Bohemia.Etappe 5: Schönsee
– Weiding (Länge 20,4 km)
Die letzte Etappe startet am Kurpark entlang bis zum Moorbad. Ab hier verschwindet der Weg wieder in den ausgedehnten Wäldern des Oberpfälzer Waldes. Ein
Großteil der Strecke Richtung Waldhäuser legst du auf dunklen Hohlwegen
zurück - Zeugen des damaligen "Sautreibens" . Lohnenswert ist ein Abstecher zum verfallenen Dorf "Bügellohe" unweit der
Grenzpfosten und zum Böhmerwaldaussichtsturm auf dem 894 m hohen
Weingartenfels, der einen weiten Blick sowohl in den Oberpfälzer als auch in
den Böhmerwald eröffnet.
Am Ausgang der
letzen Hohlwegpassage rund um den Weingartenfels wird Waldhäuser erreicht, von
hier aus geht es über Schwarzach bis Charlottenthal.
Durch ein Waldstück über
Andreasthal wanderst du dem Ziel - den Ort Weiding - entgegen.